Lebensfreude ist Burnout-Prävention

„Die Freude am Leben ist der Anfang der Tugend.“

Niklaus Bratschen (geb. 1937) Schweizer Jesuit und Zenmeister

Wir leben in merkwürdigen Zeiten. Noch nie haben so viele Menschen so viel Wohlstand genossen, doch zugleich sind noch nie so viele Menschen durch Burnout und andere psychische Erkrankungen arbeitsunfähig geworden. Viele sind überfordert von dem Leben, das sie sich selbst geschaffen haben – ein Rätsel.

Seit 2015 beobachte ich dieses Phänomen genauer und versuche, dem Trend (der sich immer noch verstärkt) etwas entgegenzusetzen, gemeinsam mit einem Team erfahrener Trainer und Coaches. 

Wir leben in einer Zeit, die viel Veränderungen mit sich bringt, die Welt dreht sich gefühlt schneller von Jahr zu Jahr. Effizienzsteigerung, Arbeitsverdichtung, Digitalisierung, agile Transformation, new work… – „new normal“ als Dauerzustand. 

Diese rastlose Verdichtung des Lebens hat Folgen auf vielen Ebenen. Menschen, insbesondere arbeitende Menschen, müssen jeden Tag eine Flut an Informationen verarbeiten. Am Bildschirm müssen sie hunderte Male täglich entscheiden, was sie anklicken und was nicht. Agenden, Prozesse und ToDo-Listen im Augen behalten. Viele müssen und wollen familiären Aufgaben gerecht werden und dazu noch die eigenen Neigungen und Hobbys in der Freizeit nicht aus dem Blick verlieren. 

So sind wir immer öfter von unserem Leben gestresst. Erholungszeiten werden gefüllt mit zweckgerichteten Tätigkeiten, selbst in kleinen Pausenzeiten verspricht das Smartphone den kleinen Zusatznutzen: komm, nimm mich in die Hand bis das Teewasser kocht, auf die Toilette, oder bis der Bus kommt. 

In dieser Art von Alltag verlernen wir zunehmend, Zeit wertzuschätzen, die nicht direkt auf einen Nutzen gerichtet ist. Dabei sind diese Leerzeiten alles andere als nutzlos, denn sie entspannen unsere Aufmerksamkeit. Diese Mini-Pausen fehlen unserem Denkhirn. Das Leben wird rastlos, wir wechseln nahtlos von einem Task zum nächsten. Viele Menschen leiden unter Kopfkarussell, nächtlicher Unruhe und im Alltag unter permanentem, inneren Druck.

Ich habe What if you fly? gegründet in der Überzeugung, dass Menschen in unserer Zeit neue Kompetenzen brauchen. Fähigkeiten, die verhindern, dass wir uns durch Gedanken, Reizüberflutung und Zeitmangel unter Stress setzen bzw. setzen lassen. Kompetenzen, die uns befähigen, uns körperlich, geistig und seelisch gesund zu erhalten.

Und noch mehr, denn diese Welt der unbegrenzten Ablenkungsmöglichkeiten macht es natürlich auch leicht, vor etwas davonzulaufen. Vielleicht vor der Erkenntnis, dass man in seinem eigenen Leben gar nicht mehr vorkommt. Dass etwas Wichtiges nicht leben darf. Oder frei nach Ödon von Horvath: „Eigentlich bin ich ganz anders, ich komm´ nur so selten dazu“, vor lauter Arbeit. 

Seit 15 Jahren beschäftige ich mich mit Stressbewältigung, Achtsamkeit und der immer wieder spannenden Frage: warum gerät ein Mensch überhaupt in eine Burnout-Spirale? Zwar bin ich zufrieden mit den Erfolgen in unserem Spezialseminar 4 Days Off/Back to Basics – wo Menschen ihren inneren Heimatfilm erkunden können. Aber noch viel besser wäre es, wenn sie erst gar nicht in solche Spiralen geraten würden. Nur, wie soll das gehen?

Was wir darüber schon wissen, oder in Zukunft erfahren werden – unser Know-how, – das wollen wir in diesem Blog teilen: Erkenntnisse, Ideen, Geschichten, Übungen, Bücher oder einfach etwas, was Freude ins Leben bringt – geistig, körperlich, oder seelisch. 

Ich möchte mit diesem Blog dem Trend zur Selbst-Entfremdung etwas entgegensetzen. Lebensfreude, Selbstfürsorge, Achtsamkeit und Selbsterkenntnis sind die beste Burnout-Prävention, die ich kenne. 

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Roland Wagner
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